“Es geht bei einer Living Library darum, dass Menschen, die oft Vorurteile übereinander haben, miteinander ins Gespräch kommen und sich persönlich kennenlernen. Menschen, die sich so sonst nie begegnen würden, unterhalten sich darüber, wie sie ihren Alltag erleben, welche Reaktionen sie erfahren, welche Werte für sie wichtig sind und wie sie sich ein Miteinander wünschen.
Die Bibliotheksgäste ‚leihen‘ sich keine gebundenen Bücher aus sondern ‚lebendige Bücher‘. Das Besondere an einer Living Library ist somit, dass Bücher und Lesende miteinander ins Gespräch kommen können und das Lesen eines ‚lebendigen Buches‘ immer etwas ganz Persönliches ist: durch den kleinen Rahmen, in dem Inhalte vertraulich bleiben, und durch die Individualität des Zusammenkommens.“
So erklärt Sonja Lüddeke von DGB Arbeit und Leben e.V. die Idee eines sehr besonderen Workshops, der am 26.06.25 an der Elly stattfand.
Gekommen waren fünf besondere „Bücher“: ein ehemaliger Häftling, ein HIV positiver Mensch, eine Humanistin, und zwei queere, junge Personen. Auf der anderen Seite fanden sich Schüler der BFS1B und der BEVU, die sich mit Respekt, Offenheit und ehrlichem Interesse auf diese besonderen, nicht alltäglichen Begegnungen eingelassen haben.
Es waren wunderbare, sehr angeregte Gespräche voller Neugierede, Humor und Wertschätzung auf allen Seiten wahrzunehmen. Die Zeit verging wie im Flug und am Ende stand merklich fest: wenn ich Unterschiede wertzuschätze, wenn ich Vorurteile durch direkten Austausch hinterfragen kann, dann kann ein friedliches, respektvolles und diskriminierungsfreies Miteinander entstehen bzw. gelingen.
Sehr schön und wichtig, dass es solche pädgogischen Formate wie die „Living Library“ gibt und hoffentlich auch zum kommenden Schuljahr erneut geben wird. Wir freuen uns jetzt schon darauf!
Text: Frau Arias
Fotos: Frau Kielhorn, Frau Arias